Nur durch Ehrenamtler funktioniert der Sportbetrieb in Deutschland. Gerade nach Corona kann der Sport nicht auf euch verzichten!

Die Frage, ob der Deutsche Hockey-Bund (DHB) sein Engagement immerhin angemessen bezahle, beantwortet Bernd Schuckmann mit einem kurzen Lachen. Der zeitliche Aufwand, den der Inhaber einer Werbeagentur in den vergangenen Wochen in die Ausarbeitung von Hygienekonzepten für die Nationalteams und den Wiederbeginn der Feldbundesligen an diesem Wochenende gesteckt hat, kommt dem einer Vollzeitstelle gleich. Aber Schuckmann, zudem noch mit der Ausarbeitung der Spielpläne in den Eliteklassen betraut, ist kein Angestellter. Er ist Ehrenamtler. Sein „Lohn“ besteht meist darin, sich beschimpfen zu lassen, wenn Dinge mal nicht ganz rundlaufen.

Trotzdem macht er weiter, im Wissen, dass ohne Menschen wie ihn Dinge nicht nur nicht ganz rundlaufen würden, sondern gar nicht. Und nur, weil es in den rund 90.000 Vereinen gut 1,7 Millionen Bernd Schuckmanns gibt, funktioniert der Sportbetrieb in Deutschland.

Hört nicht auf, selbstlos zu sein!

Weil man all diesen Menschen zwar jeden Tag danken müsste, es aber viel zu selten tut, wollen wir heute an dieser Stelle, unter der Last eines Jahres unter Pandemie-Bedingungen, allen ehrenamtlich Mithelfenden dies zurufen: Herzlichen Dank dafür, dass ihr eure Arbeit macht! Dass ihr euch auch von Corona nicht in die Knie zwingen lasst, sondern neue Aufgabenfelder wie Hygienekonzepte oder virtuelle Trainingseinheiten erschließt. Dass ihr niemals fragt, was für euch dabei herausspringt, sondern nur, was ihr beisteuern könnt.

Natürlich könnt ihr euch von freundlichen Dankesworten genauso wenig kaufen wie Pflegerinnen und Pfleger vom warmen Applaus auf Balkonen. Aber ihr sollt wenigstens wissen, dass eure Arbeit geschätzt wird. Gebraucht wird sie sowieso. Deshalb: Hört bitte nicht auf, selbstlos zu sein. Gerade nach Corona kann der Sport nicht auf euch verzichten.