Meinung
Menschlich gesehen

Sylvia Pille-Steppat: Nach Tokio rudern

Seit 2013 benutzt Hamburgs einst schnellste Marathonläuferin einen Rollstuhl. Paralympische Spiele sind ihr sportlicher Traum.

Hamburg. Sohn Marco (24) ist „schuld“. Weil der als Jugendlicher mal beim Wilhelmsburger Ruder-Club aktiv war, kannte sich Sylvia Pille-Steppat (53) dort schon aus. Und als die vor 17 Jahren diagnostizierte MS-Krankheit das Laufen unmöglich machte, war der neue Sport schnell gefunden. Seit 2013 benutzt Hamburgs einst schnellste Marathonläuferin einen Rollstuhl – und feiert bald Erfolge als Pararuderin. Marco ist längst Fußballer, Tochter Carola (22) hat Hockey gespielt.

Ehemann Bernd (57) ist ein „verrückter“ Ausdauerathlet, eine rundum sportliche Familie also. Davon, dass Bewegung das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt, ist Pille-Steppat überzeugt. Intensiver Sport, das Sich-Verausgaben, schütze die Nerven, glaubt auch ihr Neurologe. Nächstes Ziel: Die Europameisterschaft im April in Varese (Italien). Eine Durchgangsstation auf dem Weg zu den Paralympischen Spielen in Tokio, dem großen sportlichen Traum. Nur das Virus sorgt noch für Unsicherheit. Wie bei uns allen.

( ah )

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