Weihnachten ist ein Fest, das an die Friedlichkeit der Welt in unfriedlicher Zeit erinnert. So verändert die Pandemie die Feiertage.

Wer Corona leugnet, ist ein Narr. Wer die Schwierigkeiten und die Fehler bei der Corona-Bekämpfung leugnet, ist auch ein Narr. Der harte Lockdown, der auch über Weihnachten in Kraft ist, war und ist nicht mehr vermeidbar. Aber: Er ist undifferenziert, er ist so fair wie ein Schlag ins Gesicht. Er ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich wochen- und monatelang um gute Hygienekonzepte bemüht und sie auch umgesetzt haben. Der Shutdown ist objektiv unverhältnismäßig, er hat unabsehbare wirtschaft­liche Folgen. Aber es blieb auf die Schnelle nichts anderes übrig.

Corona ist ein Virus, das vor nichts und vor niemand haltmacht, auch nicht vor Weihnachten und den Ritualen, die zu diesem Fest gehören. Man fragt sich manchmal, ob die Angst vor dem Virus womöglich noch gefährlicher und noch ansteckender ist als das Virus selbst. Zu den Angstmachern gehört die x-fache Vergrößerung des Virus-Modells, eine Kugel mit roten Saugnäpfen, die den Meldungen über Corona als optische Darstellung sehr oft beigegeben wird. Weihnachten 2020 ist es so, als hingen diese angstmachenden Darstellungen diesmal als Kugeln am Baum.