Vor der US-Wahl sind noch viele Fragen offen. Wirtschaftsbelange werden in Zeiten einer Pandemie anders gewichtet.

An den Börsen wächst die Spannung. Wer wird die USA in den nächsten vier Jahren führen? Einiges deutet darauf hin, dass der Kompromisskandidat der Demokratischen Partei, Joe Biden, eine echte Chance hat, seinen Umfragevorsprung in einen Wahlsieg gegen den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump zu verwandeln. Trumps lockerer Umgang mit der Corona-Pandemie hat viele Amerikaner verstört und die Unsicherheit in der Wirtschaft gefördert ...

Das Virus verdüstert Trumps zuvor gute Wirtschafts- und Arbeitsmarkt­bilanz. Mit Steuersenkungen für Unternehmen und Familien sowie mehr gesetzlichen Freiräumen für die Wirtschaft hatte er die Konjunktur angeschoben. In seiner Amtszeit haben die Einkommen ärmerer Schichten und Minderheiten ordentlich zugelegt: Das mittlere Einkommen der Schwarzen und der Hispanics stieg um mehr als 7 Prozent, die Arbeitslosenquote der Schwarzen sank auf einen Niedrig-Rekordwert unter 6 Prozent, was selbst Trumps Gegner anerkennen. Auch richteten Trumps Handelskonflikte bisher weniger Schaden an als befürchtet.