Hamburg. Flüchtlingen in Not helfen – warum tun sich alle so schwer?

„Wir schaffen das.“ „Eine Situation wie die des Sommer 2015 kann, soll und darf sich nicht wiederholen.“ Man braucht nur diese zwei Sätze, um das Drama der deutschen beziehungsweise der europäischen Flüchtlingspolitik zu beschreiben. Wobei, was heißt hier Flüchtlingspolitik? So etwas scheint es in unserem Land, auf unserem Kontinent, trotz der Erfahrungen von vor fünf Jahren, nicht zu geben, im Gegenteil. Die Hilflosigkeit nach der Zerstörung des großen Flüchtlingslagers auf der griechischen Insel Lesbos war so peinlich wie verstörend. Solche Bilder, mitten in Europa? Unmöglich, zum Weinen.

Ich hätte schreien können, als Deutschlands Innenminister Horst Seehofer in einer ersten – und offensichtlich auch noch ernst gemeinten Reaktion – anbot, Deutschland könne 150 unbegleitete Kinder und Jugendliche aufnehmen. Einhundertfünfzig?