Mit einer tollen Idee Milliarden kassieren – so war das früher. Manchmal. Heute herrscht ein brutales Zerstörungsbusiness.

Ein bisschen neidisch war ich schon, als ich die lichtdurchfluteten Neubauwürfel durchmaß. Vorn Sofas zum Chillen, dahinter tatsächlich ein Kicker, bunter Obstteller, Ausblick über Tiergarten, Brandenburger Tor, Kanzleramt, ganz Berlin. Überall junge, kraftstrotzende Menschen, die die kurze Mittagspause mit Goji-Bowl und Pilates füllten.

WeWork – sechs Buchstaben, die die Zukunft der Arbeit umrissen. Ich war leider nur zu Besuch. Die Idee ist fantastisch. In den tollsten Städten der Welt vermietet WeWork keine Arbeitsflächen, sondern das Lebensgefühl des Silicon Valley, zwischen Garage, Sofa und Yogamatte. Ein befreundeter Unternehmer schwärmte, wie er sein Unternehmen aus einem Hinterhofbüro in ein solches Co-Working-Space umgesiedelt habe: 50 Arbeitsplätze zum attraktiven Komplettpreis, dafür nie wieder Ärger mit Heizung, Internet oder muckenden Aufzügen. In der zweiten Jahreshälfte 2019 war dann ausgeWeWorked. Die nette Idee hatte sich als nicht einträglich erwiesen.