Vielleicht macht das Virus zusätzliche Angst, weil uns das Rechnen so schwerfällt. Ein Verständnis der Zahlen hilft.

Ein kluger Kopf verglich kürzlich die Zahlen der Johns-Hopkins-Universität mit dem olympischen Medaillenspiegel: Auch das sind Daten, auf die man mit Interesse blickt – die aber am Ende des Tages wenig über die Sportlichkeit von Nationen aussagen. Wenn einzelne Länder sehr gut Taekwondo können, schnell BMX-Rad fahren oder besonders rhythmisch Sportgymnastik betreiben, bleibt der Erkenntnisgewinn doch begrenzt.

So ist es auch bei Corona: Trotzdem blicken alle auf die (in ihrer Datenlage nicht unumstrittenen) Uni-Ziffern. Schlimmer noch: Diese Zahlen beginnen uns zu regieren, sie werden zum Fundament politischen Handelns, zum Turbo unserer Angst und zur Basis für internationale Vergleiche. Da geht einiges durcheinander, Äpfel werden mit Birnen verglichen, seltsame Quotienten gezogen, und es wird statistisch zugespitzt.