Wir glaubten an Fortschritt, weil wir plötzlich zu Hause arbeiten durften. Inzwischen wissen wir: Am schönsten ist es im Büro.

Als Journalist versteht man ja von vielen Sachgebieten nur die Randaspekte. Aber bei einem Thema kann ich wirklich mal kompetent mitreden: Homeoffice. Mache ich seit 20 Jahren. Und ich habe mich über die Euphorie gewundert. Videokonferenz, Jogginghose, Zwischenmahlzeit – toll. Von wegen.

Vier Wochen habe ich geschwiegen wegen des sozialen Friedens. Aber die Tatsachen lassen sich nicht länger verschweigen. Die Wahrheit lautet: Heimarbeit ist wie Nachdenken auf dem Oktoberfest – unmöglich. Wie man bei Tinder nicht den Partner fürs Leben findet und bei Facebook keine Freunde, schafft das Rackern daheim weder Freiheit noch Freude, sondern ständigen Frust.