Die Coronakrise zeigt in aller Deutlichkeit: Wer auf Europa oder die Ministerpräsidenten zählt, hofft vergebens.

Manchmal bin ich froh, nicht aus Brüssel regiert zu werden – und auch nicht aus Kiel. Im nördlichen Bundesland läuft das Coronakrisenmanagement, freundlich formuliert, ziemlich unrund. Übermotivierte Landräte jagen Urlauber davon, als gäbe es kein Morgen, und die Bildungsministerin Karin Prien (CDU) redet sich um Kopf und Kragen.

Erst reiste sie in den Skiurlaub nach Südtirol, als in der Lombardei schon das Virus wütete, musste dann in Quarantäne – und kam etwas unsortiert zurück: Ihr unabgestimmter Vorstoß vom Dienstag, das Abitur abzusagen, überlebte nur wenige Stunden.