Die entgrenzte Welt birgt nicht nur neue Chancen, sondern auch Gefahren: Die drohende Pandemie zeigt wachsende Verletzlichkeit.

Globalisierungskritiker waren bislang ein eher bunter Haufen: Auf der linken Seite kritisieren Menschenrechtsgruppen schon seit bald drei Jahrzehnten die Schattenseiten einer entgrenzten Weltwirtschaft; ins Rechtspopulistische gewendet erzählen seit einigen Jahren Donald Trump, Boris Johnson und Matteo Salvini dieselbe Schauergeschichte, von einer bösen neuen Welt, welche die gute alte Zeit verdrängt hat.

Während die einen Ausbeutung und Armut kritisieren, beklagen die anderen Kontrollverlust und Migration. Die schöne Geschichte vom globalen Dorf, das durch Welthandel, Billigflieger und Internet zusammenschnurrt, hat seither einiges von ihrem Zauber verloren. Und die pandemische Ausbreitung des Corona-Virus könnte ein Sargnagel für die Globalisierung werden. Denn das Versprechen, dass der internationale Austausch von Waren, Ideen und Menschen immer schneller und stärker wird, stößt an sein Ende. Die Verunsicherung jedenfalls wird weiter wachsen.