Die harmlose Kampagne der Landwirtschaftsministerin endet in einer digitalen Saalschlacht zwischen Dorf- und Stadtkindern.

Wer glaubt, dass das Internet die Welt jeden Tag ein bisschen besser macht, könnte ziemlich danebenliegen. Es mag den Alltag leichter und die Zerstreuung vielfältiger gemacht haben – aber der Kollateralschaden für die Gesellschaft ist beträchtlich: In den asozialen Netzwerken, auf den digitalen Klowänden des 21. Jahrhunderts, toben sich die Verdrehten und Verrückten, die Aufwiegler und Aufgehetzten aus. Wenn nicht täglich ein neuer Shitstorm entfacht wird, scheint manchen etwas zu fehlen – drolligerweise sind sich die Scharfmacher von ganz links und ganz rechts in einem einig: Empört! Euch! Über die anderen! Twitter und Co. sind längst Brot und Spiele 2.0.

In dieser Woche war die #Dorfkinder-Kampagne des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Ziel der Besserwisser und Schlechtmacher. Natürlich kann man Slogans wie „#Dorfkinder behalten das ganze Team im Auge“ oder „#Dorfkinder haben den Dreh raus“ für etwas betulich halten. Aber wie hoch die Wogen der Wutwelle seither durchs Netz branden, überrascht doch.