Lebenslanges Lernen mal ganz praktisch. Mit Hightech-Stock in der Hand die Familie interviewen – aber Vorsicht, nicht stolpern!

Ich habe ja keine Vorurteile. Aber Menschen mit Selfie-Stick haben die Kontrolle über ihr Leben verloren. Es ist nicht nur albern, sondern bisweilen tödlich, wenn man in der Linken einen Teleskopstab mit eingespanntem Handy hält, in der Rechten die aktuelle Tinder-Bekanntschaft und sich dann fotografiert, vor Eiffelturm oder auf Staumauer.

259 Menschen sollen weltweit zwischen 2011 und 2017 gestorben sein, weil sie aufregende Bilder von sich schießen wollten: mit wilden Stieren, balancierend, sehr dicht an Schnellzuggleisen oder mit geladenen Waffen. In Indien allein kamen 150 Menschen ums Leben beim Versuch, mit dem Rücken zum Risiko ein Selbstporträt anzufertigen. In Deutschland ist nur ein Fall bekannt, der einer Touristin, die in Sri Lanka an einer Felskante knipste. Die Opfer waren im Schnitt 23 Jahre alt, überwiegend männlich und neigten vermutlich zum Narzissmus, wie eine Studie der Ohio State University ergab.