Wer auf sich hält, spricht von „Industrie 4.0“. Nur: Was ist das? Wie geht das? Was nützt das? Ein Besuch bei thyssenkrupp.

Was haben Frank Sinatra, Horst Seehofer und Winston Churchill gemeinsam? Richtig, eine Vorliebe für Miniatureisenbahnen mit Bahnhöfen, Hafenanlagen und Kränen. In einem unspektakulären Gewerbegebiet in Oberhausen hätten die großen Männer eine tolle Spielfläche gefunden. Auf drei Quadrat­metern surrt da eine Verladeanlage im Miniaturformat, gesteuert von Servern und Sensoren, niedlich anzuschauen, aber eine ernste Sache. „Die Zukunft der deutschen Industrie“, sagt Axel Berger (44), oberster Transformationsbeauftragter bei thyssenkrupp.

Was im Modell funktioniert, soll Ingenieur Berger mit seinen Kollegen auf hochkomplexe Industrieanlagen übertragen. Digitalisierung eben. Immer wenn sein Chef, der jeweilige CEO der thyssenkrupp AG, einen Trendbegriff wie „Industrie 4.0“ fallen lässt, zuckt Berger. Industrie 4.0 ist wie Globalisierung – alle reden darüber, jeder versteht was anderes darunter.