… oder 60, oder 120. Walkman und Musikkassette weigern sich im Retro-Trend hartnäckig, endgültig zu sterben

Der Walkman ist in diesem Juli 40 Jahre alt geworden. Oder besser: wäre in diesem Juli 40 Jahre alt geworden, denn wie viele einstige technische Revolutionen ist das tragbare Abspielgerät von Musikkassetten mittlerweile längst auf dem Friedhof des Fortschritts begraben worden. „Friedhof“ nennt man auch die dunkelsten Ecken der Technikkaufhäuser, in denen das Personal manchmal mit der Taschenlampe Käufer von Leer-Musik- und VHS-Kassetten aufschreckt.

Zeigt man Kindern einen Walkman nebst Kassette, wirken sie längst ratlos, wenn sie Knöpfe und Regler ausprobieren, und rätseln, wie man beide Gegenstände kombiniert. In diesem Internet gibt es Hunderte Videos dieser Art, in denen kindliche Medienarchäologen zum ersten Mal in ihrem Leben CD-Discman, Wählscheiben-Schnurtelefon oder 5,25-Zoll-Diskette sehen. Irgendwann wartet dieses Schicksal sicher auch auf Tablet-PCs („ist das ein Frühstücksbrettchen?“) oder 4K Ultra HD Fernseher („der ist aber unscharf“).