Sturmwarnung für die Schönwetterkoalition: Fast im Stundentakt veröffentlichen deutsche Unternehmen derzeit Gewinnwarnungen: Besonders drastisch schraubte am Montagabend die BASF ihre Prognosen für das laufende Geschäftsjahr zurück: Die schlechte Weltwirtschaftslage und die Handelskonflikte haben den Chemiekonzern auf dem falschen Fuß erwischt. Immer tiefer in die Krise rutschen derweil auch die Autoindustrie und der Maschinenbau. Ausgerechnet die drei Kernbranchen der deutschen Wirtschaft schwächeln.

Nun ist nach einem Boom, der die deutsche Wirtschaft seit zehn Jahren treibt, ein Abschwung erst einmal nicht unbedingt dramatisch, sondern der normale Gang der Dinge in einem Wirtschaftszyklus. Und noch zeigt sich der Arbeitsmarkt robust, sodass die Folgen für die Binnenkonjunktur vorerst überschaubar bleiben könnten. Aber verlassen sollte man sich darauf nicht: Zuletzt haben mit BASF, Bayer, Siemens, der Deutschen Bank und Ford gleich mehrere Großkonzerne Stellenstreichungen angekündigt, auch Familienunternehmen wie Miele oder Vorwerk bauen Jobs ab. Die Vermutung, das deutsche Wirtschaftswunder währe ewig, dürfte sich als Illusion entpuppen.