Hamburg. 45 Grad, der Sand klebt an der Haut, alles tut weh – aber bitte lächeln! Soll man so etwas auf Instagram stellen?

Zweieinhalb Wochen ist es her, dass ich im Urlaub mit einer Freundin eine Wüstensafari in der Nähe von Dubai gemacht habe. Mit einem weißen Jeep sind wir die Sanddünen hoch- und runtergejagt. Ein tolles Erlebnis – abgesehen davon, dass mir nach der Achterbahnfahrt speiübel war. Mitten im Nirgendwo hielt unser pakistanischer Guide plötzlich an. In einer Welt, in der wir Erinnerungen nicht mehr nur im Gedächtnis, sondern vor allem auf inszenierten Handybildern für Instagram festhalten, hatte er einen Fotostopp eingeplant. Natürlich.

Die Sonne brachte den Sand bei 45 Grad zum Glühen. Unser Guide gab uns Anweisungen, wie wir uns nebeneinander in die Dünen hocken und die heißen Körner mit den Händen in die Luft werfen sollten. Wie Marionetten gehorchten wir. Er fotografierte. Nach 15 unerträglichen Minuten (während derer ich mir immer wieder die Frage stellte, wie bescheuert man eigentlich sein kann) stiegen wir zurück ins Auto.