Über Pfingsten reiste unsere Tochter nach Berlin – mit dem Flixbus und drei Freundinnen. Da die Hälfte der Crew vegan lebt, mussten Kompromisse gefunden werden. Das klappte wohl prima. Problematischer wird’s jetzt am Wochenende: Wolle, Lupo, der vollschlanke Werner und meine Wenigkeit (rein körperlich) wollen dem Volksfest Altonale Reverenz erweisen: Kunst, Kultur, kulinarische Kicks. Letztere üben auf uns Anziehungskraft aus. „Plauze zementieren“, nennt Wolle das. „Den Spagat zwischen veganen und vegetarischen Speisen finden“, verlangt Wolle. Damit meint er Bratwurst, Burger, Bulette, Bifteki.

Wenn es bloß so einfach wäre, alte Freunde! Denn der Gourmetboulevard in Ottensen, so die werbliche Verheißung, hat nichts mit einer gemeinen Futtermeile zu tun. „Einmal Curry mit Pommes rot-weiß, ach ne, hau normal Mayo und dreifach Ketchup drauf“, war einmal. In der Neuzeit servieren der „Hack Baron“, „Lukullus Lucy“ und „Hawaii Hannah“ an ihren stylischen Designer-Ufos Kost anderer Dimension. In Wasabiöl geschwenkte und kurz karamellisierte Schalotten gehen auf dem Bio-Kobe-Burger im fluffigen Steinofenbrötchen mit speziell gezüchteten Jalapeños und einer Prise neuseeländischer Bananenpaprika eine traumhafte Liaison ein.