Hamburg.

Mancher Grünen-Kritiker wird sich vermutlich bestätigt sehen und denken: Typisch, kaum ist die Öko-Partei im Höhenflug, will sie uns wieder vorschreiben, wie wir zu leben und was wir zu essen haben. Kennen wir ja, Veggie-Day und so. Doch wer den Vorstoß, in Hamburgs Behördenkantinen und anderen städtischen Einrichtungen mehr Bio-Lebensmittel anzubieten, als Öko-Spinnerei abtut, macht es sich zu einfach.

Denn erstens ist es nicht nur ein grüner, sondern ein gemeinsamer Vorstoß mit dem großen Koalitionspartner SPD. Und zweitens liegt er auf einer Linie mit der bisherigen Politik: Hamburg hat schon 2014 (da hat die SPD noch allein regiert) ein „Agrarpolitisches Konzept“ verabschiedet, mit dem der Absatz regionaler Produkte gefördert und die „Vorzüglichkeit des ökologischen Landbaus“ gegenüber industrieller Nahrungsproduktion propagiert wurde. 2016 trat die Stadt dem „Bio-Städte-Netzwerk“ bei und hat seitdem das Ziel, „Bio-Stadt“ zu werden. Passend dazu wurde 2017 ein „Öko-Aktionsplan“ aufgestellt. Nun den Mitarbeitern der Stadt und vielleicht auch Kita- und Schulkindern „schrittweise“ etwas mehr Bio-Lebensmittel und -Produkte aus der Region anzubieten, ist daher nicht nur konsequent – es ist vor allem auch richtig. Mehr noch: Es müssten eigentlich viel schneller noch viel größere Schritte gegangen werden.