Hamburg. Das Elbjazz schreibt seine Erfolgsgeschichte fort. Das Festival ist (auch) der perfekte Einstieg für Jazz-Neulinge.

15.000 Besucher an jedem der beiden Festivaltage: Das Elbjazz schreibt seine 2015/16 durch eine finanzielle Schieflage kurzzeitig ins Stocken geratene Erfolgsgeschichte auch mit der neunten Auflage fort. Dabei sind es bei weitem nicht nur Jazzfans mit kompletter John-Coltrane-Sammlung und Fachmagazin-Abo, die in den Hafen kommen. Eher im Gegenteil. Das Festival ist (auch) der perfekte Einstieg für Jazz-Neulinge, die hier an das vielfältige Genre herangeführt werden. Mag manchem Puristen das Programm zu funk-, soul- und blues-lastig sein: Ein Star wie Jamie Cullum kurbelt den Kartenverkauf an, Bands wie Tower of Power und Jungle By Night sorgen für Partystimmung.

Und wenn das Publikum erst mal da ist, gibt es in entspannter Wohlfühlatmosphäre noch viel, viel Platz, für all das, was im engeren Sinne als „Jazz“ gilt. Für eine Legende wie Saxophonist Benny Golson und Weltklasse-Pianist Jason Moran, für die Hamburger Jazzpreisträgerin Lisa Wulff und das international hoch geschätzte Michael Wollny Trio. Viele Festival-Besucher, die hauptsächlich wegen der Top-Stimmung in tollem Hafen-Ambiente gekommen sind, werden die Genannten hier erstmals gehört haben. Und dürften begeistert nach Hause gefahren sein – als neue Jazz-Fans. Hier ähnelt das Elbjazz der Elbphilharmonie, die in den zweieinhalb Jahren seit Eröffnung Zehntausende erstmals ganz unmittelbar mit klassischer Musik in Berührung gebracht hat.