Kaum haben die Baggerarbeiten zur Elbvertiefung begonnen, schon wächst der Hamburger Hafen wieder. Der Seegüterumschlag hat um sechs Prozent zugelegt. Der zeitliche Zusammenhang der beiden Ereignisse ist sachlich nicht zu begründen. Noch steckt das Projekt Fahrrinnenanpassung in den Vorarbeiten, und die Tiefgangsbeschränkungen für große Schiffe gelten wie eh und je. Die Berührungspunkte sind eher emotional. Der Start zur Elbvertiefung hat eine gewisse Aufbruchstimmung hervorgerufen – nicht nur im Hafen. Wenn die japanische Reederei ONE plant, Hamburg nach der Elbvertiefung wieder zum ersten Anlaufhafen nach der Asien-Reise zu machen, dann zeigt dies Vertrauen in den Standort. Denn bisher müssen alle Schiffe erst in anderen europäischem Häfen Station machen, um ihre Lademenge zu verringern, damit sie die Elbe anschließend hinauffahren dürfen.

Und dass Hapag-Lloyd seine Transatlantik-Dienste von Bremerhaven nach Hamburg verlagert, ist auch ein Vertrauensbeweis – über alle sachlichen Erwägungen hinaus. Das zeigt: Die großen Reedereien haben Hamburg wieder auf dem Schirm, ohne dass auch nur irgendein Bagger seine Arbeit begonnen hat.