Hamburg.

Gelegentlich könnte man daran zweifeln, aber grundsätzlich stimmt es wohl doch: Der Mensch ist ein rationales Wesen. Hat er Alternativen, so vergleicht er – und entscheidet sich für die aus seiner Sicht günstigste, also vernünftigste. Das gilt nicht nur beim Einkaufen und beim Anbieten der eigenen Arbeitskraft, sondern auch beim Thema Mobilität.

Man kann es angesichts der Platzvergeudung durch im Durchschnitt 23 Stunden am Tag herumstehende Autos, angesichts von Luft-, Lärm- und Klimaproblemen natürlich verwerflich finden, dass immer mehr Hamburger sich einen eigenen Wagen kaufen (und davon kaum jemand ein E- oder Hybrid-Fahrzeug). Man kann sich echauffieren, dass es nun sogar einen neuen Rekord bei der Zahl der in Hamburg registrierten Pkw gibt – trotz aller Bemühungen, aus der Freien und Autostadt eine Fahrradmetropole zu machen. Aber die gerne zelebrierte öffentliche Moralpredigt erzeugt eben, wie man sieht, in der Regel keine nennenswerten Verhaltensänderungen.