Politiker, die in diesen Frühlingstagen mit großen Augen auf die dramatische Lage auf den Wohnungsmärkten schauen und Konzerne Hals über Kopf enteignen wollen, sollten sich ein Zugticket nach München kaufen. Dort lebt in einem Seniorenheim der hochbetagte und hochintelligente Hans-Jochen Vogel.

Der Ex-Bauminister, Ex-Oberbürgermeister von München, Ex-Regierungschef von Berlin und Ex-SPD-Chef warnte bereits in den 1970er-Jahren vor Exzessen auf den Miet- und Immobilienmärkten, da schrieb ein Robert Habeck noch nicht mal Kinderbücher. Grund und Boden sei keine beliebige Ware, sondern eine Grundvoraussetzung menschlicher Existenz: „Jeder braucht ihn in jedem Augenblick seines Lebens wie das Wasser oder die Luft“, schrieb der heute 93-jährige Vogel vor der Bundestagswahl 2017 und mahnte eine Bodenreform an, um Spekulanten selbigen zu entziehen.