US-Präsident Donald Trump sind beim Gipfel in Hanoi handwerkliche Fehler unterlaufen.

US-Präsident Donald Trump müsste es bereits am Mittwoch geahnt haben. Am ersten Tag des Gipfels in Hanoi tätschelte er Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un immer wieder an der Schulter, überschüttete ihn mit Lob, bezeichnete ihn als „Freund“ und „großen Führer“. Es war eine Bauchpinsel-Arie, dass sich der außenstehende Betrachter nur die Augen reiben konnte. Doch der Diktator aus Pjöngjang stand stocksteif daneben, das Gesicht regungslos wie eine Figur aus Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Die Körpersprache war defensiv, hier lag kein Durchbruch in der Luft.

So verwunderte es nicht, dass der Gipfel von Hanoi als nacktes Fiasko endete. Trump und Kim ist nicht einmal eine Schlusserklärung gelungen. Darin werden unterschiedliche Positionen normalerweise in blumigen oder verquasten Worten übertüncht. Vor acht Monaten hatte man sich in Singapur zumindest auf das Ziel einer kompletten „Denuklearisierung“ Koreas geeinigt – ohne freilich konkrete Schritte zu vereinbaren.