Das Potenzial des schnellsten Teamsports ist groß. Doch heben kann es für die insolventen Crocodiles nur ein Investor.

Elf wackere Feldspieler waren es noch, die am Mittwochabend für die Crocodiles Hamburg einen 3:1-Sieg bei den Füchsen Duisburg erkämpften. In professionellen Eishockeyteams würden elf Feldspieler nicht einmal ausreichen, um die üblichen vier Sturmreihen zu füllen. Aber erstens spielt der höchstklassige Verein der Stadt seit dem Aus der Hamburg Freezers im Mai 2016 in der Oberliga Nord, was im Eishockey die Dritte Liga ist. Und zweitens war die Saison 2018/19, die für die Farmsener an diesem Sonntag endet, von Professionalität so weit entfernt wie Donald Trump (hoffentlich) vom Friedensnobelpreis.

Mannschaft und Trainerteam sind von dieser Einschätzung explizit auszunehmen. Was das seit dem Antrag auf ­Eröffnung eines Insolvenzverfahrens am 14. Dezember um mehrere Leistungs­träger dezimierte Team trotz sportlicher Aussichtslosigkeit geleistet hat – wer ­Insolvenz beantragt, darf nach der Hauptrunde nicht mehr an den Play-offs um Meisterschaft und Aufstieg teil­nehmen –, war anerkennenswert. Gern hätte man herausgefunden, was die von Sportchef Sven Gösch, dem verletzten Mannschaftskapitän, Teammanager und Co-Trainer Christoph Schubert sowie Cheftrainer Jacek Plachta zusammengestellte und geführte charakterstarke Mannschaft unter normalen Bedingungen hätte erreichen können.