Schafhalter können zu Recht erwarten, dass das Problemtier möglichst rasch erlegt wird.

Der Wolf ist ein scheues Tier. Wir Menschen bekommen ihn kaum einmal zu Gesicht. Erstaunlich, dass ein derart unsichtbares Wesen so starke Emotionen wecken kann. Dennoch ist es so. Hier die Wolfsfreunde, dort die Schafhalter. Die einen wollen den Wolf retten, die anderen wollen ihn vertreiben. Sie sind wie Feuer und Wasser. Und mittendrin steht der verantwortliche Minister. Er hat sich nicht nur mit den ein­ander ausschließenden Forderungen von Wolfsfreunden und Schafzüchtern ausein­anderzusetzen, sondern ist auch noch an die Rechtslage gebunden. Und die ist glasklar und lautet derzeit: Der Wolf ist vom Aussterben bedroht und steht in der gesamten Europäischen Union unter Artenschutz.

Angesichts dieser nicht ganz ungefährlichen Gemengelage hat der Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne), immerhin erst seit September im Amt, bislang ziemlich viel richtig gemacht. Er hat, dies zuallererst, der Versuchung widerstanden, mit populistischen Forderungen in Richtung EU die Verantwortung auf die nächsthöhere Ebene abzuschieben. Stattdessen ist Al­brecht den hürdenreichen Weg des Rechts gegangen.