Fünf Fußgänger sind seit Neujahr auf Hamburgs Straßen zu Tode gekommen. Im ganzen Jahr sterben im Schnitt weniger als 30 im Straßenverkehr. Was passiert da gerade in unserer Stadt?
Rein statistisch muss man von einer zufälligen Häufung sprechen. Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang sind tragisch, sie dürften nicht passieren. In einer idealen Welt. Aber sie passieren nun mal. Jeden Tag, irgendwo in Deutschland. Und auch in Hamburg.
Alle fünf Unfälle hätten sich vermeiden lassen
Der Tod der fünf Menschen ist umso tragischer, weil sich wohl alle Unfälle hätten vermeiden lassen. Bei zwei Autofahrern war überhöhte Geschwindigkeit im Spiel, die Fußgänger waren offenbar betrunken, missachteten Rotlicht oder verhielten sich fahrlässig leichtsinnig. Daraus folgt: Von allen Verkehrsteilnehmern ist in jeder Situation und zu jeder Zeit (mehr) Umsicht und Wachsamkeit einzufordern.
Und gerade Fußgänger müssen sich bewusst machen, dass ein Kontakt auf der Straße tödlich enden kann. Überhaupt muss jedem klar sein, was passieren kann, wenn man sich als Fahrer am Steuer über- und als Fußgänger die Dynamik des Hamburger Autoverkehrs unterschätzt. Rote Ampeln beachten, im Winter sichtbare Kleidung tragen – das sollte selbstverständlich sein. Und nicht das Gegenteil davon.
An Repression und Prävention mangelt es nicht
Stadt und Polizei tun schon viel: Es gibt zahllose Rotlicht- und Tempokontrollen, mehr Blitzer allenthalben, es gibt Aufklärungskampagnen für Radfahrer und Sicherheitstrainings für Grundschulen. An Repression und Prävention mangelt es also nicht. Würden jetzt alle einfach nur die Regeln befolgen, gäbe es kaum noch Tote im Straßenverkehr zu beklagen – in einer idealen Welt.
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