Ali Bin al-Hussein, Prinz von Jordanien, will Fifa-Präsident werden. Seit drei Jahren hat der Mann, der die Fifa reformieren will, einen Zweitjob: Vizepräsident bei der Fifa. Ein Vertrauensverlust? Eine Glosse

Endlich mal gute Nachrichten von der Fifa. Nach all den Skandalen und Skandälchen um Katar, Korruption und Ethik-Kommissionen hat ein Mann angekündigt, den Fußball-Weltverband wieder mit Transparenz auszustatten. Ein echter Prinz schickt sich an, dem ewigen König Sepp, Nachname Blatter, nach 16 Jahren an der Fifa-Spitze ein Ende zu bereiten. Ali Bin al-Hussein, Prinz von Jordanien, will Fifa-Präsident werden.

„Ich tue das, weil ich glaube, dass es an der Zeit ist, den Fokus wieder auf den Sport zu richten“, hat der 39 Jahre alte Prinz mitgeteilt. Per Twitter. Nicht nur jung, dynamisch und sportlich, auch noch internetaffin, dieser Prinz. Beste Kontakte werden ihm auch noch nachgesagt. Uefa-Präsident Michel Platini gilt als Vertrauter. Der ist wiederum Vertrauter von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, einem Vertrauten von Ex-Präsident Theo Zwanziger, der ein Vertrauter von Blatter ist. So viel Vertrauen auf einen Schlag. Da traut man sich doch gar nicht, dem Prinzen zu misstrauen. Warum auch? Seit 16 Jahren führt Ali den jordanischen Fußballverband. Er ist Sohn eines ehemaligen Königs. Und Bruder von Prinzessin Haya, die als langjährige Präsidentin den Weltreiterverband modernisierte. 2001 erhielt der Prinz das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich. Warum auch immer. Er steht damit in einer Reihe mit Uno-Generalsekretär Kofi Annan und Altkanzler Willy Brandt.

Bleibt nur ein kleiner Kratzer im Lebenslauf des Prinzen. Seit drei Jahren hat der Mann, der die Fifa reformieren will, einen Zweitjob: Vizepräsident bei der Fifa. Ein Vertrauensverlust? Alles eine Vertrauensfrage.