Veranstaltung mit Strahlkraft

Die Hamburger Handelskammer hat in den vergangenen Monaten nicht nur positive Schlagzeilen produziert. Eine mit zäher Akribie geführte interne Auseinandersetzung mit einer Gruppe von Reformern über Mitgliedsbeiträge, Wahlergebnisse oder die Offenlegung von Gehältern hat Unternehmer und Wirtschaftsexperten über die Stadtgrenzen hinaus irritiert. An diesem Wochenende hat sich dieses Erscheinungsbild komplett gedreht.

Mit dem Hamburg Summit – China meets Europe hat die Handelskammer wieder ihre alte Stärke als bedeutende, machtvolle Unternehmensvertretung gezeigt, von der eine hohe wirtschaftspolitische Strahlkraft ausgeht. Der Summit hat sich, dank Handelskammer, zur herausragenden Konferenz der europäisch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen entwickelt.

Überlegungen von Handelskammer, Senat und Altkanzler Helmut Schmidt führten zum Hamburg Summit, zur ersten Veranstaltung kamen 2004 rund 350 Gäste. Beim sechsten Treffen am vergangenen Freitag und Sonnabend waren es doppelt so viele. Zum zweiten Mal wurde die chinesische Delegation vom Ministerpräsidenten der Volksrepublik angeführt.

Die Gründe für den Erfolg sind vielfältig. So war der Summit beispielsweise von Anfang an nicht als reine Hamburger China-Konferenz geplant, sondern als eine europäische Veranstaltung. Die zahlreichen hochrangigen EU-Vertreter, die an dem alle zwei Jahre stattfindenden Treffen teilnehmen, unterstreichen das große internationale Interesse an dieser Einrichtung. Sicher spielt auch eine geschickte Terminabstimmung mit der Bundesregierung dabei eine Rolle, dass es immer wieder gelingt, Vertreter von Chinas Staatsführung nach Hamburg zu locken.

Entscheidend ist aber etwas anderes: Hamburg, und allen voran der Handelskammer, ist es gelungen, nicht nur in China, sondern auch in Europa die besondere China-Kompetenz der Hansestadt herauszustreichen. Auf solche Impulse sollte die Kammer ihr Augenmerk richten und den Kleinkrieg mit den Kammer-Rebellen in Zukunft lassen.