Laut einer Studie der Uni Oxford müssen Frauen Männer küssen, um heraus zu finden, ob die biologische Kompatibilität vorhanden ist. Paare in längeren Beziehungen knutschen daher weniger.

Der Mensch, den der schwedische Forscher Carl von Linné 1758 offenbar in einem Anfall von schwarzem Humor Homo sapiens – den Weisen – getauft hat, hat neben vielen kriegerischen Ritualen auch ein paar herzige entwickelt. Zu Letzteren zählt der Kuss. So etwas wie die Abschiedsszene in „Casablanca“ bekommt vom Nacktmull bis zum Streifenhörnchen keine andere Tierart hin.

Eine Studie der Universität Oxford erklärt, dass Frauen Männer küssen, um deren biologische Kompatibilität zu ermitteln. Das erklärt, warum 18 Prozent der Langzeitehepaare nach einer anderen Studie locker mal eine Woche kusslos verbringen – das mit der Kompatibilität ist nach 30 Jahren Ehe weitgehend geklärt. Dann wird eben ausgefallener Sex praktiziert: Montag ausgefallen, Dienstag ausgefallen... Eine etwas beunruhigende entwicklungsgeschichtliche Kuss-Erklärung legt die britische Tropenmedizinerin Dr. Valerie Curtis dar: Nicht Raubtiere, sondern Bakterien, Viren und Parasiten seien die größte Bedrohung für den Urmenschen gewesen – daher lieferten Küsse den liebevollen Beweis dafür, dass wir unseren Ekel vor dem anderen überwinden. Vielleicht sollten wir es doch lieber mit der früheren Sex-Ikone Brigitte Bardot halten: „Wenn Küsse gesundheitsschädlich wären, dann wäre ich längst tot.“ Ein weiteres monothematisches Buch mit dem originellen Titel „Küsse“ beweist sogar, dass intensives Schnäbeln für ein gesundes Herz und niedrigen Blutdruck sorgt, Krämpfe beseitigt und Kalorien verbrennt.

Also: Ran an den Partner und die Lippen gespitzt! Man sagt, ein guter Kuss beginnt im Kopf und endet im Herzen. Hinreichend lebenserfahrene Leser wissen allerdings, dass es noch eine alternative Option gibt, wo das endet.