Ein Kommentar von Andreas Hardt

Zeit für den Nachtisch. Am Sonntag erst erlosch die olympische Flamme über Sotschi, aber das ist schon wieder Kunstschnee von gestern. Schon diesen Dienstag gab es ein alpines Teamevent in Innsbruck, und die goldenen Skispringer trainierten bereits wieder in Falun.

Weiter, immer weiter. Für die „Jugend der Welt“ ist nach dem absoluten Jahreshöhepunkt noch lange nicht Schluss. Da kommen noch Weltcups in allen erdenklichen Sportarten, selbst die Hamburger Curling-Amateure beginnen in der kommenden Woche wieder mit dem Training für die WM Anfang April in Peking.

Manches Dessert kann ja durchaus eine Delikatesse sein. Dennoch stellt sich natürlich die Frage, ob sich nach einem großartigen Hauptgang nicht ein Gefühl der Sättigung einstellt. Sollte man nicht erst einmal in Ruhe verdauen und das Erlebte wirken lassen, bevor schon gleich der nächste Happen folgt?

Und seien wir doch mal ehrlich: Wen interessiert jetzt eigentlich noch, was die Olympioniken so treiben? In Sotschi mussten sie springen, laufen, wedeln oder schießen. Hinterher kann sich niemand rehabilitieren oder seinen Ruhm wieder verspielen. Der Nachtisch schmeckt einfach fade.

Die Rodler allerdings, die machen es richtig. Gold, Gold, Gold und Gold und Schluss mit der Saison. Ab jetzt wird dazuverdient. Bei Stefan Raab. Wok-WM in Königssee am übernächsten Wochenende heißt das nächste TV-Event, und die Olympiasieger sind bei diesem Quatsch für reichlich Entlohnung alle am Start.

Nach dem Dessert kommt bekanntlich der Käse.