Ein Kommentar von Björn Jensen

Am Tag nach seinem unglücklichen TV-Auftritt war Benoît Laporte um Schadensbegrenzung bemüht, und das war ein gutes Zeichen. Immerhin scheint der Cheftrainer des Eishockeyteams der Hamburg Freezers verstanden zu haben, dass ein öffentliches Pokerspiel um die Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrags nur Verlierer haben kann. Es stört den Club, der Verhandlungen gern intern halten möchte. Es stört die Spieler, die natürlich spüren, dass ihr Trainer mit der aktuellen Situation unzufrieden ist. Und es bringt Laporte seinem Wunsch, in Hamburg weiter an der Verwirklichung seiner Ziele arbeiten zu können, nicht näher.

Natürlich kann man den impulsiven Frankokanadier verstehen, dass er seine Leistungen – er hat die jungen Deutschen besser gemacht, das Team entwickelt und an die Tabellenspitze geführt – mit einem guten Vertrag gewürdigt wissen möchte. Die Freezers dagegen wollen sich nicht weitere zwei Jahre an einen Coach binden, dessen Team noch nicht nachgewiesen hat, dass es in den Play-offs über das Viertelfinale hinauskommen kann.

Dass sie grundsätzlich auf Laporte setzen, haben die Clubbosse mit ihrer Offerte eines neuen Einjahresvertrags deutlich gemacht. Es ist selbstverständlich zulässig, um Nachbesserungen zu feilschen, allerdings sind diese Gespräche intern zu halten. Alles, was die Ruhe stört, gefährdet das große Ziel, das in dieser Saison erreichbarer scheint als je zuvor. Gewinner im Teamsport zeichnet aus, dass der Einzelne nie wichtiger ist als das Ganze. Das sollte auch Benoît Laporte wissen.