Ein Kommentar von Andreas Hardt

Möglicherweise ist Marcel Gurk der beste Fußballer der Welt. Der 16 Jahre alte Duisburger besitzt jedenfalls vier Weltrekorde, er kann mit dem Ball unfassbare Sachen anstellen. Ihn beispielsweise 202-mal in Folge auf dem Schienbein auftippen lassen, ohne dass er zu Boden fällt. Oder das Leder 30:05 Minuten auf der Sohle balancieren. Franck Ribéry, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi können das nicht. Wetten?

Dennoch stehen diese drei zur Wahl als Weltfußballer das Jahres und nicht Marcel Gurk. Weil es eben nicht auf Kunststückchen ankommt, sondern darauf, dass der einzelne Spieler durch seine Fähigkeiten seinem Team optimal dabei hilft, erfolgreich zu sein. Weil Fußball ein Mannschaftssport ist.

Und deshalb kann es bei der Verleihung des „Ballon d’Or“ am 13. Januar in Zürich nur einen Sieger geben: Franck Ribéry. Jedenfalls dann, wenn alles mit rechten Dingen zugeht. Mehr als das, was der Franzose für sein in drei Wettbewerben siegreiches Team in der vergangenen Saison geleistet hat, geht nicht.

Das Problem scheint nur, dass bei dieser von der Fifa organisierten Wahl viel zu oft die Effizienz für die Mannschaft hinter der individuellen Strahlkraft einzelner Topstars zurücksteht.

Jedes Mal seit 2009 wurde der unbestritten großartige Lionel Messi zum besten Spieler der Welt erkoren. Sogar 2010 nach der völlig verkorksten WM. Eigentlich ein Skandal. Diesmal fordert das ansehnliche, aber sportlich mit Real Madrid völlig erfolglose Unterwäsche-Modell Ronaldo lautstark seine Kür.

Hübscher als Ribéry ist der Portugiese gewiss. Aber sonst?