Regionale Lebensmittel sind auf dem Vormarsch

Unser Essen ist in aller Munde. Bioprodukte gehören zum Alltag, und Lifestyle-Magazine kommen heutzutage kaum mehr ohne eine Geschichte über neueste Diätkuren aus. Selbst Umfrageinstitute haben sich des Themas vermehrt angenommen und versuchen herauszufinden, was die Deutschen über ihr Essen so denken.

Werden die Konsumenten befragt, gibt eine übergroße Mehrheit an, dass sie regional erzeugte und verarbeitete Produkte bevorzugt. Das Problem: Der Alltag in den Supermärkten und Discountern spricht eine andere Sprache. Das Angebot ist in einem hohen Maße international. Zudem sind in kaum einem europäischen Land die Nahrungsmittel so billig wie hierzulande, was auf eine kostengünstige Massenproduktion schließen lässt.

Das Hamburger Abendblatt startet jetzt ein Projekt, im Rahmen dessen versucht wird, sich einen Monat lang mit möglichst vielen aus der Region um Hamburg stammenden Lebensmitteln zu ernähren. Dabei geht es um den Nachweis, dass jeder einzelne Konsument sich mit ein wenig mehr Achtsamkeit von regionalen Produkten ernähren kann.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Es geht nicht darum, dem Verzicht das Wort zu reden. Auch bedeutet die regionale Produktion von Gemüse, Butter, Käse oder Fleischwaren nicht das Ende von Massentierhaltung oder den Verzicht bei auf Ertrag hin optimierten Pflanzen.

Aber der Konsum von Lebensmitteln, die nur ein paar Kilometer entfernt produziert werden, kann ein Schritt zu einer nachhaltigen Nahrungsmittelherstellung sein. Regional produzierte Lebensmittel haben keinen langen Weg zum Verbraucher. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie frischer sind, ist hoch. Zudem dürfte die Nähe zum Konsumenten dazu führen, dass Schummeleien schwieriger werden.

Wir Verbraucher haben es in der Hand, nicht nur unsere Ernährungsgewohnheiten zu ändern, sondern auch die Art und Weise, wie und wo unser täglich Brot hergestellt wird. Regional erzeugte und verarbeitete Lebensmittel können ein erster Schritt zu besserem Essen sein.