Zu Obama/Putin

Hier hat der US-Präsident instinktlos agiert: Geradezu manisch wirkt sein Eifer, um jeden Preis jenes Mannes habhaft zu werden, der die US-Geheimdienste bloßgestellt hat. Seinen Justizminister ließ er gar eine Art Bettelbrief an Moskau schreiben, um Snowdens Auslieferung zu erreichen – damit hat er dem eiskalt kalkulierenden russischen Präsidenten einen Gefallen getan. Putin, der nichts von Menschenrechten wissen will, wenn es gegen politisch Andersdenkende geht. Was für eine diplomatische Blamage erster Güte. Nürnberger Nachrichten

Barack Obama zieht die Notbremse: Kein Treffen mit Wladimir Putin beim G20-Gipfel. Angesichts der zahlreichen Breitseiten aus dem Kreml kann einem der US-Präsident, der einen Neustart der Beziehungen mit Russland geplant hat, fast leidtun. Doch es wirkt kleinlich, ja fast peinlich, wenn sich Obama dem Gespräch mit Putin entzieht. Es ist einfach nicht souverän. Wenn seine Amtszeit nicht mit einem bunten Katalog von Versprechungen enden soll, die unerfüllt bleiben, muss er dringend international an Statur gewinnen. Gerade deshalb bleibt Putin für ihn ein wichtiger Gesprächspartner. Westfälische Nachrichten

Zu SuhrkampTatsächlich aber ist es ein Kampf zwischen zwei Persönlichkeiten um ein Unternehmen, das von ihnen jeweils unterschiedlich gesehen wird: als zu optimierendes Geschäftsmodell (Barlach) und als Hüter der Kultur (Ulla Unseld-Berkéwicz). Nur wenn beide Betrachtungsweisen zusammenfinden, wird Suhrkamp auch die Zukunft gehören. Deshalb ist die Niederlage Barlachs viel mehr der erste Sieg für Suhrkamp. Auch Ulla Unseld-Berkéwicz wird Zugeständnisse machen müssen. Eine Aktiengesellschaft kann man nicht führen wie eine Personengesellschaft. Die Rechenschaftspflichten sind größer, die Möglichkeit für Außenstehende, sich zu beteiligen, werden erleichtert – dem Vernehmen nach steht mit der Darmstädter Familie Ströher ja auch schon ein Investor parat. Frankfurter Allgemeine Zeitung