Zum Fall Snowden

Dagegen ist die Bundesregierung auf Informationen angewiesen, die verlässlicher sind als die von Herrn Snowden stückweise verabreichten Unterlagen (...) Doch so lange sie diese Informationen nicht hat, muss sie wie Bundesinnenminister Friedrich glaubwürdig vermitteln, dass sie ahnungslos sei, dass die Schnüffelaffäre vielleicht nicht das sei, was aus ihr gemacht werde, und dass andernfalls die Souveränitätsrechte Deutschlands verletzt worden seien. Den Worten Friedrichs ist zu entnehmen, dass die Bundesregierung im schlimmsten Fall eine Entschuldigung der US-Regierung erwartet. FAZ (FRANKFURT)

Niemand hat Edward Snowden darum gebeten, sich mit den USA anzulegen. Das scheint derzeit die Devise in Europas Hauptstädten zu sein. Asyl? Da können wir leider nichts machen ... Da empören sich Europas Staatschefs zu Recht über das bodenlose Ausmaß amerikanischer Datenschnüffelei, doch gleichzeitig lässt man den, der alles auffliegen ließ, allein im Transitbereich des Moskauer Flughafens. NEUE WESTFÄLISCHE (BIELEFELD)

Zu Portugals Finanzminister

Ein Blick auf die Straße zeigte ihm, dass der versprochene Aufschwung nicht kommen wollte. Dass sich die Rezession verschärfte, dass die Arbeitslosigkeit stieg, dass die jungen Leute nach einer besseren Zukunft in Angola oder Brasilien Ausschau hielten. Er sah, dass seine Rezepte nicht anschlugen. Sein Rücktritt ist konsequent, wird aber nichts ändern. BERLINER ZEITUNG