Máxima, einst bürgerlicher Wirbelwind, ist bald Königin der Niederlande, die elegante Kate in Großbritannien muss sich noch gedulden

Ein Dutzend Monarchien gibt es noch in Europa, deren Fürstenfamilien - vom Vatikanstaat mal abgesehen - auch viel Gesprächsstoff über das allzu Zwischenmenschliche liefern.

Die angekündigte Abdankung der niederländischen Königin Beatrix ohne Not zugunsten ihres Sohnes Willem-Alexander setzte kaskadenartig Vergleiche mit dem britischen Königshaus in Bewegung. Wo Dauerthronfolger Prinz Charles, mittlerweile im Rentenalter, im Schatten seiner Mutter Elizabeth II. noch immer auf seinen krönenden Moment wartet. Die Thronfolge bestimmt aber auch das Schicksal der attraktiven Prinzengattinnen Máxima, Frau von Willem-Alexander, bzw. Catherine, Frau von Charles' Sohn William. Denn auch "Kate" würde Königin werden, falls Charles stirbt oder gar nicht mehr antritt, was auch spekuliert wird.

Prinzessin Máxima, 1971 im argentinischen Buenos Aires geboren, wird jedenfalls am 30. April niederländische Königin. Sie lernte Willem-Alexander 1999 im spanischen Sevilla kennen und - obwohl der Prinz beim Tanzen das Bewegungstalent eines Barockschrankes offenbarte - auch lieben. Zunächst fremdelten die Niederländer mit der schönen Argentinierin mit baskischen, katalanischen, kastilischen und italienischen Wurzeln - ist sie doch die Tochter von Jorge Zorreguieta, ehemals Minister im Kabinett des argentinischen Diktators Jorge Rafael Videla.

Und Willem-Alexander, Supersportler, Verkehrspilot und Wasserwirtschafter, aber nicht als herausragende Geistesgröße aufgefallen und aus gutem Grund "Prinz Pilsje" genannt, unternahm den fatalen Versuch, Schwiegerpapa öffentlich zu entlasten. Die eisige Ablehnung konnte der Wirbelwind Máxima dann aber in glühende Sympathie umwandeln, als sie mit Blick auf ihren Gemahl kicherte: "Het was een beetje dom." Das sei wohl doch etwas dämlich gewesen. Holland verliebte sich schlagartig in Máxima.

Die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin Máxima, die auch bei der Deutschen Bank gearbeitet hat und nach Dienstschluss dem prallen Leben nicht abhold war, blieb inmitten des protestantischen Umfeldes katholisch und bewies auch sonst ihren eigenen Kopf. Mit ihrer fröhlichen Spontaneität ist sie der Albtraum jedes Hofprotokolls, aber aus dem hölzernen Willem-Alexander hat sie einen lockeren, lebensfrohen Mann gemacht. Drei Töchter hat das künftige Königspaar.

Bei einer Forsa-Umfrage im Auftrag von "Frau im Spiegel" unter deutschen Frauen war Máxima 2012 die zweitbeliebteste Prinzessin. Nach Kronprinzessin Victoria von Schweden - und vor Kate, Herzogin von Cambridge. Diese stammt wie Máxima aus bürgerlichem Haus und ist protokollarisch gar keine echte Prinzessin - wenn sich auch unter ihren sehr fernen Vorfahren der englische König Edward III. (1312-1377) befindet. Catherine Middletons Eltern sind Inhaber eines Versandhandels für Kinderparty-Zubehör. Kate, Jahrgang 1982, wuchs vorwiegend in einer südenglischen Ortschaft mit dem lustigen Namen Buckleberry auf. Während des Studiums der Kunstgeschichte lernte sie den fünf Monate jüngeren Prinz William kennen. Die berüchtigte britische Presse nahm umgehend lebhaften Anteil an der stürmischen On- and Off-Beziehung der beiden und verspottete Catherine als Waity Katie - die wartende Katie - und Lady of Leisure - Lady Freizeit - da sie es zeitweise nicht eilig hatte, einer geregelten Arbeit nachzugehen. 2011 kam es dann doch noch zur Hochzeit. Wie einst Máxima galt auch Kate als kein Kind von Traurigkeit. Ihre Model-Figur ist auch Folge ihrer Sportlichkeit; 2007 konnte ihr gerade noch ausgeredet werden, an einem Drachenboot- rennen über den Ärmelkanal teilzunehmen.

Mittlerweile ist die elegante Kate - immerhin Kunsthistorikerin - zu einer Stilikone geworden, deren Modevorlieben sofort von Millionen Frauen kopiert werden. Dennoch konnte sie es nicht verhindern, dass Paparazzi-Wegelagerer sie 2012 im Frankreich-Urlaub oben ohne ablichteten.

Es ist ein Gradmesser für das hohe Ansehen der Herzogin, dass zumindest die britische Presse auf den Abdruck verzichtete. Inzwischen blicken die Briten sowieso eher auf Kates Bauch - ihre mögliche Königin in spe erwartet ihr erstes Kind.