Zu den bevorstehenden US-Wahlen

Die meisten Amerikaner finden Obama sympathischer als den steifen Romney. Und sie sehen durchaus, dass Ex-Präsident Bush Mitschuld trägt an der Misere des Landes. Dennoch wird sich die Mehrheit am Ende dieses aufgeheizten Wahlkampfs an einer einzigen Frage orientieren: Wer kann die Wirtschaft wieder in Schwung bringen? Wer vermag das angeschlagene Selbstbewusstsein Amerikas aufzurichten? Obama oder Romney? Und die Antwort könnte durchaus lauten: Mitt Romney. DIE ZEIT (HAMBURG)

Mehr als 40 Millionen US-Zuschauer saßen vor den Fernsehern, um das letzte Rededuell vor der Wahl zwischen Barack Obama und Mitt Romney zu verfolgen. Wieder einmal hatten sie die Gelegenheit, sich ein unmittelbares Bild von den beiden Präsidentschaftskandidaten zu machen. Doch auch nach der dritten Debatte stehen sie vor dem seltsamen Phänomen, die Konturen des republikanischen Herausforderers nicht so genau erkennen zu können. LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

Es ist eindeutig: Die Auslandspolitik wird bei der Wahl in den USA nicht die geringste Rolle spielen. Am Dienstag, den 6. November, wird für die Wählerinnen und Wähler nur ein einziges Kriterium entscheidend sein: die Wirtschaft. Das ist sehr schade für Präsident Barack Obama. Dieser hat (…) am 22. Oktober seinen republikanischen Gegenspieler Mitt Romney auf diplomatischem Feld überwältigt. LE MONDE (PARIS)

Beide Kandidaten lassen keine Chance aus, die Außenpolitik auf das Inland zurückzuführen. Dieses Primat der Innen- und Wirtschaftspolitik muss auch Europa zu denken geben. In der TV-Debatte über die große weite Welt wurde Europa nur einmal erwähnt – und das auch nur beiläufig. Sofern das Ausland für Amerika eine Rolle spielt, liegt es im Pazifik, im Nahen Osten und in Zentralasien. Aus amerikanischer Perspektive ist Europa an den Rand gedrängt. Wer auch immer nach dem 6. November in den USA Präsident wird, Europa ist für das Weiße Haus zweitrangig. NRC HANDELSBLAD (AMSTERDAM)