Zu den Nebeneinkünften von SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück

Nun ist es völlig legitim und gängige Praxis, dass Politiker mit Vorträgen Geld verdienen. Dennoch hat das Verhalten Steinbrücks ein Geschmäckle. Spätestens seit Anfang dieses Jahres lief alles auf Steinbrück zu als Kanzlerkandidat, weil Steinmeier als früherer Wahlverlierer dazu tendierte, nicht mehr anzutreten. Ab dann hätte Steinbrück aus Gründen der politischen Hygiene seine Vortragstätigkeit reduzieren müssen. FRANKFURTER RUNDSCHAU

Zum Rentenstreit:

Dass die Gesellschaft zügig altert, ist seit Langem bekannt – ebenso die Tatsache, dass Millionen Menschen wegen der Niedriglohnpolitik am Arbeitsmarkt auf eine Altersarmut zusteuern. Insofern ist Arbeitsministerin von der Leyen mit ihrer Zuschussrente um Jahre zu spät gekommen, doch wenigstens lässt sich das Problem nicht mehr unter den Teppich kehren. Jetzt wird um Lösungen gerungen: Von der Leyen muss sich mit jungen Abgeordneten der Koalition auseinandersetzen, derweil die SPD-Führung mit Parteilinken und Gewerkschaften streitet. Das ist kein Drama. Dank der Bundestagswahl werden die Bürger hoffentlich bald die Wahl zwischen zwei Konzepten haben. STUTTGARTER NACHRICHTEN

Zum Wahlsieg der Opposition in Georgien:

Schadenfreude über die Niederlage des früheren georgischen Revolutionsführers Michail Saakaschwili wäre verfrüht. Saakaschwili hat eine Schlacht um die Macht verloren – aber nicht den Krieg. Der Sieg von Oppositionsführer Bidsina Iwanischwili allein wird die Beziehungen zwischen Moskau und Tiflis kaum radikal verbessern. Kein georgischer Spitzenpolitiker wird die weitere Westintegration des Landes aufgeben. Und ein Verzicht auf die abtrünnigen Gebiete Abchasien und Südossetien wird für Tiflis auch nicht infrage kommen. Ohne Saakaschwili wird es aber möglich sein, die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zu normalisieren. WEDOMOSTI (RUSSLAND)