Über die überraschende Kür des SPDKanzlerkandidaten Peer Steinbrück

Steinbrücks Charisma und seine Beliebtheit sind ein Pfund, mit dem die SPD wuchern kann. Sie steht nicht mehr chancenlos einer Favoritin gegenüber, die sich durch die Kunst der wohlgefälligen Profillosigkeit beliebt macht. FRANKFURTER RUNDSCHAU

Innerparteilich steht die SPD mit der Lösung der K-Frage vor einem neuen Problem: Der frühere Finanzminister gilt als Agenda-2010-Mann, und der linke Flügel der Partei kann damit nur schwer leben. MITTELBAYERISCHE ZEITUNG

Er darf als Nummer eins antreten, weil Sigmar Gabriel dafür – noch? – nicht taugt und Steinmeier nicht will. STUTTGARTER ZEITUNG

Aus der SPD-Troika ist er derjenige, der am ehesten Erfolge in konservativ-liberalen Wählermilieus erzielen kann. BADISCHES TAGBLATT (BADEN-BADEN)

Seine Hopplahopp-Inszenierung machte endgültig deutlich, wie wenig die Parteiführung das Heft in der Hand hatte. MINDENER TAGEBLATT

Sein größtes Manko: Dem erstarkten linken SPD-Flügel ist der als bürgerlich, linksliberal geltende Steinbrück äußerst suspekt. NORDKURIER (NEUBRANDENBURG)

Für Rot-Grün wird es kaum reichen. Wahrscheinlich ist, dass Steinbrück sich nach achtbarem, aber vergeblichem Wahlkampf zurückzieht und Steinmeier der brave Vizekanzler unter Merkel wird, der er schon mal war. FRANKFURTER NEUE PRESSE