Zum tödlichen Messerangriff auf eine Arbeitsvermittlerin

Die bittere Begleiterscheinung einer solchen Tat ist die Hilflosigkeit. Man könne die Mitarbeiter nicht hinter Glas verschanzen, sagte Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit. Die Offenheit einer Behörde ist ein hohes Gut. Manchmal ist es aber so gut wie nicht zu schützen. FRANKFURTER RUNDSCHAU

Zu Kirchenaustritt und Kirchensteuer

Die Verquickung von Kirche und Staat in Deutschland ist hinterfragenswert. Mittlerweile ist die Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft Privatsache. Dies ist eine der Auswirkungen der Aufklärung, inklusive Französischer Revolution. Und als Privatsache sollte sie auch von Kirche und Staat angesehen werden. Das wäre ein ehrlicherer Umgang. Fragen wie die, ob man aus der Kirche als Körperschaft öffentlichen Rechts austreten kann, aber weiter der Glaubensgemeinschaft angehört, hätten sich dann ebenfalls erledigt. EMDER ZEITUNG

Von „ora et labora“ (bete und arbeite) zu „pay and pray“ (zahle und bete)? Ist das der Weg der katholischen Kirche? Die Bischofskonferenz selbst hat diesen Eindruck erweckt, als sie in der vergangenen Woche per Dekret verfügte, dass jemand, der aus der Kirche austritt, auch kein Katholik mehr ist. Das hat das Bundesverwaltungsgericht gestern so bestätigt. Und dennoch zeigt der Erlass, wie hilflos die Kirche den Abgängen gegenübersteht. Mit Drohungen werden die Schäfchen nicht bei der Herde bleiben. SAARBRÜCKER ZEITUNG

Zum Honorarkonflikt der Kassenärzte

Die Lösung für diese ungerechte Verteilung des Geldes kann jedoch nicht darin liegen, dass pauschal die Honorare um elf Prozent angehoben werden. Vielmehr müssen die Ärzte endlich vor ihrer eigenen Tür kehren, statt Krankenkassen zu beschimpfen und ihren Honorarstreit zulasten der Patienten auszutragen. Dazu gehörte mehr Ehrlichkeit, in der Ärzteschaft, aber auch der Öffentlichkeit gegenüber. BERLINER ZEITUNG