Zu den Pannen bei den Nazi-Morden

Immer wieder werden brisante und vielleicht wichtige Akten zu spät bereitgestellt. Die Nachrichtendienste halten manchmal sogar Akten zurück oder vernichten diese. Das ist ein Skandal. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz musste deshalb bereits zurücktreten. Nun steckt der Militärische Abschirmdienst, kurz MAD, in einer tiefen Krise. Eine Institution, die schon vor der Enttarnung des NSU um ihr Überleben kämpfen musste. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, den Bundeswehrnachrichtendienst abzuschaffen. DIE WELT (BERLIN)

Zum Verschwinden des künftigen chinesischen Parteichefs Xi Jinping

Für ein politisches System, das für sich beansprucht, Hüter der Stabilität im Land zu sein, und für den einflussreichen Staat, der China sein will, sagt das wenig Gutes aus. Verwunderlich ist es da auch nicht, dass Xi Jinping zwar als nächster Parteichef gilt, formell aber nie für dieses Amt designiert wurde. NEUE ZÜRCHER ZEITUNG

Zum Rückzug norwegischer Soldaten aus Afghanistan

Der Kriegseinsatz in Afghanistan hat dazu geführt, dass al-Qaida allem Anschein nach keine neuen Basen mehr etablieren kann. Man darf hoffen, dass die Taliban nicht wieder an die Macht kommen. Leider ist die Sicherheitslage ausgesprochen schlecht. Und die Aussichten auf ein modernes, demokratisches Afghanistan nehmen sich wie ein Traum für eine ferne Zukunft aus. Man muss sehr lange nach Pluspunkten in der Afghanistan-Bilanz suchen. AFTENPOSTEN (OSLO)

Zum Zögern Spaniens, die Europäische Zentralbank um Hilfe zu bitten

Im politischen Madrid ist man sich einig, dass die Regierung eine Bitte um Hilfe bis nach dem 21. Oktober hinauszögern möchte. Denn es stehen Wahlen in Galicien an, der Heimatregion von Rajoy. Bereits Anfang des Jahres verschob er Sparmaßnahmen wegen der Wahlen in Andalusien. Dafür hatte man außerhalb Spaniens kein Verständnis. NRC HANDELSBLAD (AMSTERDAM)