Zu den sinkenden Rentenbeiträgen

Klingt gut: Der Rentenbeitragssatz soll 2013 von 19,6 auf glatte 19,0 Prozent sinken – endlich Entlastung für die Bürger! Die Koalition tut was! Das soll so rüberkommen im Wahljahr. Dass Schwarz- Gelb mit der Beitragssenkung aber vor allem auf Stimmenfang gehen will, das zeigt sich am wachsenden Unbehagen auch innerhalb der Regierung selbst über diesen Plan: Vor allem Sozialexperten aus der Union würden eine geringere Senkung und stattdessen ein kräftigeres Polster in der Rentenkasse begrüßen. NÜRNBERGER NACHRICHTEN

Eigentlich ist das, was jetzt im Bundeskabinett in Sachen Rente verabschiedet wurde, alles andere als spektakulär. Weil die Kassen so gut gefüllt sind und laut geltendem Recht die Reserven nicht mehr als das 1,5-Fache einer Monatsausgabe der Rentenversicherung ausmachen dürfen. Was Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hier präsentiert hat, ist also schlicht Vollzug und nicht Gestaltung. FINANCIAL TIMES (HAMBURG)

Zum US-Wahlkampf

Romney tut sich schwer. Was dem kühlen, enthoben und auf viele arrogant wirkenden Romney fehlt, soll seine Frau ergänzen: Herz und Charisma. In Tampa erweckte sie den Eindruck, als stünde hinter ihm eine sehr starke Frau, die politisch Einfluss nehmen wird. Das bringt bei den Frauen Stimmen, doch gerade konservative Republikaner- Männer haben damit Probleme. REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER

Zu Merkels China-Reise

Zu viel deutsch-chinesische Harmonie tut auch nicht gut. Der protokollarische Pomp ist kein Ersatz für klare Positionen bei Konfliktthemen. Dazu gehören die Diskriminierungen, unter denen deutsche Unternehmen in China trotz Kooperationsfreudigkeit zu leiden haben. Ebenso gehören dazu Chinas Einschränkungen von Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit oder Meinungsund Pressefreiheit. Die Grenzen zwischen Kompromissbereitschaft und Selbstverleugnung verlaufen fließend. KÖLNER STADT-ANZEIGER