Zu den hohen Dispo-Zinsen

Wenn die Verbraucherministerin gesetzliche Obergrenzen für Dispo-Zinsen von vornherein ausschließt, ist das ein kapitaler Fehler. Die Chefmanager von Banken und Sparkassen können sich jedenfalls zufrieden zurücklehnen. Die Erfahrung anderer Bereiche lehrt, dass sich die Wirtschaft meist erst dann bewegt, wenn die Politik zumindest mit der Gesetzeskeule droht. Intelligente Lösungen müssen her. Nicht auszuschließen, dass es bessere und differenziertere Modelle gibt als einheitliche Zins-Obergrenzen für alle Geldhäuser. Die Politik hätte aber auch die Möglichkeit, den Banken vorzuschreiben, Bankkunden mit überzogenem Girokonto nach einer gewissen Frist ein konkretes und vor allem attraktives Entschuldungsangebot zu machen. SCHWERINER VOLKSZEITUNG

Zur Zuspitzung im Syrien-Konflikt

Libyen ist ein Randfall, Syrien das Herzstück der arabischen Welt. Hier kreuzen sich so viele innere und äußere Konfliktlinien wie nirgendwo sonst. DER TAGESSPIEGEL (BERLIN)

Niemand kann sagen, ob, wann und wie die Schlacht um Damaskus wohl zu Ende gehen wird. Die plötzliche und so von extremer Gewalt begleitete Beschleunigung der Dinge lässt jetzt aber vermuten, dass der Tag der Abrechnung nicht mehr so fern ist. Das letzte grausame Attentat in dieser Woche hat die politisch- militärische Lunge der Macht in Syrien im Inneren getroffen – also einen supergeschützten Raum. Das zeigt an, dass eine Attacke auf das Herz des Regimes jetzt wahrscheinlich, ja praktisch sicher ist. CORRIERE DELLA SERA (MAILAND)