Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, hat ein Ohr dafür, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen.

Bezirksamt zahlt 251 Euro zurück

Gabriele Heise, 60, aus Uhlenhorst, hat Ärger mit dem Bezirksamt Hamburg-Nord, sie schreibt: "Seit mehr als 20 Jahren veranstalten wir jedes Jahr mit viel persönlichem Einsatz ein Nachbarschaftsfest am Schrötteringksweg, das vor einigen Wochen gefeiert wurde. Wir streiten nun über eine Gebühr, die uns das Bezirksamt für die Nutzung eines Spielplatzes für das Fest in Rechnung gestellt hat, für insgesamt 251 Euro! Wir sind sehr frustriert über diese Auseinandersetzung.

Nur unter Vorbehalt haben wir das Geld bezahlt. In den vorangegangenen Jahren haben wir für die Nutzung des Spielplatzes nie mehr als 45 Euro zahlen müssen. Unser fristgerechter Antrag wurde verzögert bearbeitet. Die real genutzte Fläche der Sondernutzung für dieses Fest umfasste tatsächlich nur circa 50 Quadratmeter. Nach dem Fest korrigierten wir die ursprünglichen Angaben aus unserem ersten Antrag, der bezog sich auf eine Sondernutzung von 100 Quadratmetern. Daher müsste die Gebühr doch nun deutlich gesenkt werden, oder? Außerdem leuchtet uns nicht ein, dass wir für unsere persönlichen Bemühungen, mit ehrenamtlicher Arbeit die Quartiersentwicklung positiv voranzutreiben, überhaupt mit Gebühren ,bestraft' werden sollen."

Peter Hansen, Pressesprecher des Bezirksamtes Hamburg-Nord, sagt dazu: "Es war leider ein unvollständiger Antrag, der zudem in der Urlaubszeit einging, deshalb gab es Verzögerungen. Die Einstufung des Festes erfolgte bedauerlicherweise bisher als private Feier, nicht als öffentliches Nachbarschaftsfest. Nach Durchsicht der Akten ergibt sich nun aber, dass es ein öffentliches Nachbarschaftsfest ist. Bisher war das offenbar missverständlich formuliert worden. Daher kostet das Fest tatsächlich nun nichts, wir wollen ja gerade Nachbarschaftskontakte fördern."

Harald Rösler (SPD), Bezirksamtsleiter von Hamburg-Nord, schrieb jetzt der Leserin: "Ich bin froh und dankbar, dass Leute wie Sie sich um diese Gemeinschaftsbelange kümmern. Das Vorhandensein und vor allen Dingen das gute Funktionieren von Nachbarschaften ist ein ganz wichtiger Wert und ist auch ein Gradmesser für die Wohn- und Lebensqualität von Stadtteilen. Im Leben einer guten Nachbarschaft ist ein gelegentliches Fest ein durchaus wichtiges und sympathisches Element. Natürlich habe ich mir den umstrittenen Vorgang vorlegen lassen. Dabei habe ich festgestellt, dass offenbar nicht klargeworden war, dass es sich um eine öffentliche Veranstaltung gehandelt hat. Das war sicher keine böse Absicht, sondern nur ein Missverständnis. Gehen Sie bitte davon aus, dass wir von unserer Gebührenforderung Abstand nehmen und Ihnen das bereits überwiesene Geld zurückerstatten werden. Außerdem wünsche ich Ihnen, natürlich auch den Nachbarn, dass Sie noch lange Zeit jährlich Ihr Fest gebührenfrei feiern können."

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.