Zu den Wahlen in Libyen

Es ist eine außerordentliche Tatsache, dass das muslimische Libyen jene islamische Welle gestoppt hat, die andere arabische Länder nach deren Befreiung von ihren Führern überschwemmt hatte. In Tripolis wie in Bengasi scheint sich eine weltliche Bresche geöffnet zu haben. Kann man aber von einem weltlichen Libyen sprechen? Das wäre übertrieben und vielleicht eine Illusion. LA REPUBBLICA, ROM

Zum Einfluss der Uno

Die Uno braucht Reformen. Aber auch Vereinte Nationen ohne Reformen machen die Welt zu einem sichereren Platz. (...) Auf längere Sicht besteht das gewichtigste Problem nicht in einem schwachen Generalsekretär, dem gewaltigen Einfluss der Großmächte oder fehlender Transparenz. Das größte Problem ist die Zusammensetzung des Sicherheitsrates, die zu einer vergangenen Ära gehört. (...) Natürlich wäre es auch besser mit einem Generalsekretär, mit der Integrität eines Kofi Annan oder Dag Hammarskjöld statt des farblosen Ban Ki-Moon. Auch mehr Transparenz wäre hilfreich. Am wichtigsten aber ist, dass es die Uno gibt. GÖTEBORGPOSTEN, GÖTEBORG

Zur Lage in Ägypten

Der erste frei gewählte zivile und islamistische Präsident Ägyptens, Mohammed Mursi, und die Streitkräfte sind in einen öffentlichen Machtkampf verwickelt (…) Es gibt Gerüchte über geheime Verhandlungen zwischen Mursi und den Militärs. Beide Seiten vermeiden es jedenfalls, mit Gewalt zu drohen. EL PAÍS, MADRID