Zur Flutkatastrophe in Russland

Es ist sinnlos, sich auf die Hilfe von Behörden zu verlassen (...) Die russische Bevölkerung hat sich schon gewöhnt an die Verlogenheit staatlicher Stellen. Der Hauptvorwurf bleibt, warum niemand vor der Flut gewarnt hat

MOSKOWSKI KOMSOMOLEZ, MOSKAU

Zu Deutschland in der Euro-Krise

Über allen regiert Deutschland, noch erfasst von dem Post-Weimar-Syndrom, eine Wachstumssupermaschine, Priesterin einer harten Haushaltspolitik und dabei eine Lokomotive ohne Zinsdruck. Deutschland liebt es, Pläne zu entwerfen und dann, sofern notwendig, so zu erscheinen, als trete es doch solo auf. In vier Krisenjahren, geprägt von mehr als 25 EU-Gipfeln, haben die "Falken des Nordens" die Rolle des Klassenprimus gespielt, sie haben Fragezeichen ausgesät auf dem Weg Europas, als es versuchte, das Schlimmste hinter sich zu lassen.

LA STAMPA, TURIN

Zu Hollandes Reformen

Der Präsident würde gern im Dialog mit den Sozialpartnern eine Kultur des Kompromisses schaffen. Allerdings ist Frankreich das Land in Europa, das sich am wenigsten dazu eignet. Die Gewerkschaften vertreten nur acht Prozent der Angestellten, sind aber meist in ihren Positionen festgefahren. Frankreich ist nicht Deutschland. Die Krise gemeinsam analysieren und dann zu allgemeinverbindlichen Lösungen kommen ist ein Ding der Unmöglichkeit. (...) Doch die Krise wartet nicht. Schmerzhafte Einschnitte sind bald fällig.

LE FIGARO, PARIS