Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, hat ein Ohr dafür, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen.

Telefonica reagierte jetzt nach Panne

Uwe Gerstenberg, 66, Kassenwart des Altonaer Turn- und Sportvereins von 1989, hatte Ärger: "Unser Verein hat auf Empfehlung eines Bekannten einen Providerwechsel von Telekom zu Alice vorgenommen. Für unsere zwei Alice-Anschlüsse gab es jeweils eine zwölfmonatige Ermäßigung auf die Grundgebühr und die Zusage über insgesamt zwei Media-Markt-Einkaufsgutscheine in Höhe von je 150 Euro. Nach erfolgreicher Aktivierung der Alice-Anschlüsse durch Telekom haben wir leider bisher keine Gutscheine bekommen, seit Wochen warten wir. Mehrfache Versuche, bei der Hotline diesen Fall zu klären, scheiterten."

Carolin Eckert, Pressereferentin des Unternehmens Telefonica, zu dem Alice gehört, sagt dazu: "Wir haben den Fall geprüft. In unserem System waren falsche Inhaberanschlussdaten hinterlegt, weshalb auch die Gutscheine wieder zu uns zurückkamen. Diese Daten wurden jetzt berichtigt, die Gutscheine verschickt."

Die Gutscheine sind beim Kunden angekommen. Zudem erhielt er wegen des Ärgers noch eine weitere Gutschrift geschenkt, über 59,80 Euro.

Was tun mit Restmedikamenten?

Verleger Erwin Heimberger, 82, aus Ohlstedt bewegt folgendes Alltagsproblem: "Früher konnte man Restmedikamente bei der Apotheke zur Entsorgung abgeben, dies ist nun nicht mehr möglich. Das Ergebnis ist, dass aufgebrauchte Medikamente nun meist in der Mülltonne landen. Das halte ich für nicht umweltfreundlich. Warum verfährt man so?"

Dr. Reinhard Hanpft von der Apothekenkammer Hamburg nimmt Stellung dazu: "Früher haben alle Apotheken Altarzneimittel entgegengenommen. Sie wurden regelmäßig aus den Apotheken durch Fahrzeuge des Pharmagroßhandels abgeholt, an den Standorten der Großhandlungen in Containern gesammelt und dann von der Stadtreinigung entsorgt. Die Transportkosten des Pharmagroßhandels und die Entsorgungsgebühren der Stadtreinigung werden nicht mehr wie früher von der pharmazeutischen Industrie getragen. Dies ist eine Folge der Änderung der Verpackungsverordnung, die alle Hersteller zwingt, bereits an anderer Stelle Entsorgungsgebühren abzuführen. Wenn Apotheken jetzt noch Altarzneimittel entgegennehmen, müssen sie selbst für die Entsorgung aufkommen und gesonderte Gewerbemüllgebühren zahlen."

Aber ist die Entsorgung jetzt noch genauso sicher? Hanpft: "Altarzneimittel gehören in Hamburg abfallrechtlich zum Hausmüll. Eine Entsorgung über den Hausmüll ist aus Umweltgründen unproblematisch, da der gesamte Hamburger Hausmüll verbrannt wird. Indes hält die Apothekerkammer eine Entsorgung über den Hausmüll aus Gründen der Arzneimittelsicherheit nicht für den besten Weg, da zumindest theoretisch die Gefahr besteht, dass Restarzneimittel in die Hände etwa von Kindern geraten. Der Endverbraucher kann zwar Altarzneimittel auch gebührenfrei über die Recyclinghöfe entsorgen, diese Möglichkeit wird jedoch nur wenig genutzt."

Weitere Auskünfte gibt es unter www.apothekerkammer-hamburg.de oder Mail an info@apothekerkammer-hamburg.de schicken.

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.