Zu CSU-Chef Seehofer

CSU-Chef Horst Seehofer scheint jeder Anlass recht, um Kanzlerin Angela Merkel mit dem vorzeitigen Koalitions-Aus zu drohen. Weil die Drohungen leer bleiben, verhallen sie. Seehofer hätte Merkel am Freitag im Bundesrat das Vertrauen entziehen können – ein Nein zum ESM wäre ein machtvolles Zeichen gewesen. Seehofer hätte seine Bedenken zu Merkels Zugeständnissen vortragen können. Stattdessen stimmt er in Berlin mit Ja und tritt dann aus München nach. TZ (MÜNCHEN)

Zu Pannen beim Verfassungsschutz

Zunächst gilt es, Licht in das Dunkel der Operation Rennsteig zu bringen. Es muss restlos enthüllt werden, welche Kontakte der Verfassungsschutz zur rechtsextremen Szene hatte. Danach ist zu fragen, ob die Arbeitsweise der Verfassungsschützer den Erfordernissen angemessen ist. Die Kontrolle der 2700 Agenten erscheint dringend verbesserungswürdig. Es gibt eine Unmenge zu tun. Herr Friedrich, übernehmen Sie! STUTTGARTER ZEITUNG

Zu SPD und Merkel

Plötzlich wird die SPD empfindlich. Eine "Ungeheuerlichkeit" sei es, findet die rote Generalin Nahles, dass aus dem Unionslager "Dolchstoßlegenden verbreitet werden" zur Niederlage der Kanzlerin auf dem Brüsseler Rettungsgipfel. Die neue Sensibilität der SPD ist wohlbegründet: Führenden Genossen dämmert, dass die Wähler die Kosten der Euro-Rettung am Ende auch auf das Konto der SPD buchen könnten. MÜNCHNER MERKUR