Demaskiert

29. Dezember: "Die Akte Boetticher: Wie die CDU Schleswig-Holsteins eine Affäre benutzte, um ihren Spitzenmann loszuwerden"

Großes Lob und Dank dem Autoren-Team für die fesselnde und klare Analyse einer politischen Vernichtungsaffäre. Klarer lässt sich die Wirklichkeit von Politik sicher nicht aufzeigen: Das vorgebliche Handeln der Politiker zum Wohle des Volkes wurde als brutales und absolut eigennütziges Machtstreben in erschreckender Weise demaskiert. Es ist anzunehmen, dass es in anderen Parteien ähnlich zugeht.

Gerhard Klußmeier, Rosengarten

Deutlich erkennbar

Wenn man es nicht schon vorher geahnt oder gewusst hätte, durch dieses Dossier ist es überdeutlich erkennbar. Nicht das Wohl des Staates und seiner Bürger stehen im Mittelpunkt. Den eigenen Nutzen gilt es zu mehren. Dem wird alles andere untergeordnet. Notfalls wird sogar die Verletzung des Amtseides in Kauf genommen. Mit Wulff ist diese Mentalität auch im höchsten Staatsamt angekommen. Wie unappetitlich.

Andreas Kaluzny

Ehrgeiz der Eltern

28. Dezember : "Zu viele Schüler in den Klassen. Linke spricht von ,Gesetzes verstößen'. Schulsenator hofft auf Entlastung durch neue Gymnasien"

Warum richtet Schulsenator Rabe Stadtteilschulen ein, an denen das Abitur erworben werden kann, wenn er gleichzeitig neue Gymnasien bauen will? Dies bedeutet eine massive Abwertung dieser gerade eingerichteten neuen Schulform. Sollte man vielleicht doch wieder an verbindliche Empfehlungen in Klasse 4 ran, damit Eltern ihren Kindern ein entspanntes Lernen, das in neun Jahren zum Abitur führt, gewähren? Oft hat der Ehrgeiz der Eltern mehr Gewicht als der Wunsch, ihren Kindern und damit der Familie eine stressfreie Schulzeit zu ermöglichen.

Inga Ohrt

Rauchen, ohne zu frieren

28. Dezember: "Millionen Deutsche geben das Rauchen auf. 71 Prozent Nichtraucher. Grund: die strengeren Gesetze. Kritik an Hamburgs Sonderweg"

Vom Hamburger Abendblatt erwarte ich auf der Titelseite Dokumentationen und nicht Stimmungsmache. Meinungen gehören gekennzeichnet, wie auf Seite 2. Hamburg ist nicht, wie berichtet, auf einem Nichtraucherschutz-Sonderweg, sondern Bayern und das Saarland. Es handelt sich um zwei von 17 Ländern. Hamburg und Berlin liegen im Mittelfeld. Der übrige Norden ist liberaler aufgestellt als die beiden deutschen Weltstädte. Auch Raucher haben das Recht, zu Kaffee, Wein und Bier eine Zigarette zu rauchen, ohne frieren zu müssen.

Hans-Hermann Jansen

Fanatiker

Die Politik entspricht nicht dem Willen der Bevölkerung. Von 80 Millionen Einwohnern sind rund 20 Prozent Raucher. Mit dem Passivraucherschutzgesetz setzen sich Fanatiker durch, die keineswegs eine Mehrheit vertreten. Es reicht, wenn an jeder Gaststätte deutlich sichtbar ein Schild steht, auf dem "Raucher", "Nichtraucher" oder "Nichtraucher mit Raucherraum" deklariert wird. Dann weiß jeder, worauf er sich einlässt. Das Passivraucherschutzgesetz verstößt gegen das Grundgesetz. Auf der einen Seite wird das Rauchen in der Gastronomie verboten, auf der anderen Seite ist die Politik auf die Tabaksteuer angewiesen. Viele Gastwirte hatten separate Raucherräume eingerichtet. Das Geld war für die Katz. So kann man mit einem Berufsstand nicht umgehen.

M. Schult

Faust in der Tasche

29. Dezember: "Elbphilharmonie: Verwirrung um Kostensteigerung"

Jede Nachricht über die Elbphilharmonie macht wütend. Es fing harmlos an: Hochtief hält den Preis klein, nachfordern kann man immer noch, Senat und Wähler sind ja wild auf das Projekt. Und nun baut Hochtief und fordert und baut mal wieder ein bisschen und fordert weiter usw. ... Ich balle meine Faust in der Hosentasche über das infame Verhalten von Hochtief. Stage-Entertainment wäre gut beraten, sich einen anderen Bauträger zu suchen.

Heidi Schmidt

Einfach menschlich

24./26.Dezember: "Einmal Traumwelt und zurück. Der frühere HSV-Profi Andreas Fischer beendete 2002 seine Fußballkarriere. Heute montiert er Klimaanlagen und machte seinen Meister"

Kompliment für Ihren Bericht über einen ehemaligen HSV-Profi. Ruhig berichteten Sie, und trotzdem war ich nicht versucht, Absätze zu überspringen oder den Artikel gelangweilt zur Seite zu legen. Es war einfach menschlich, wie Sie den Weg Fischers beschrieben haben - der Artikel passte hervorragend in eine Weihnachtsausgabe.

Dietrich Pauly

Sozialneid oder Empörung?

23. Dezember: "Elbtreppen-Häuser bleiben. Mehr als zehn Jahre kämpften die Mieter - und hatten Erfolg"

Elbtreppenhäuser gerettet - Chance vertan? Glückwunsch zu Ihrer Meinungsäußerung, Herr Köhler. Spricht daraus Sozialneid oder einfach nur Empörung darüber, dass auch andere als per Einkommen "auserwählte" Hanseaten sich beim Blick aus ihrer Wohnung an ihrer (nicht Ihrer!) Elbe freuen dürfen? Wenn Ihre einzige Sorge sein sollte, dass die Perlenkette an dieser Stelle nicht ganz so glänzend ausfallen könnte, wie es Ihren Vorstellungen entspräche: Echte Perlen müssen getragen werden, um ihren Glanz zu erhalten. Dazu ist zur Freude nicht weniger Hanseaten mit dem Erhalt der Elbtreppenhäuser ein wichtiger Schritt getan.

Ursula Drewes

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