Zu Wulff/Gabriel

Der SPD-Chef ist ein zu instinktsicherer Politiker, als dass ihm entgehen hätte können, dass der Wind nach Wulffs Mea-culpa-Rede gedreht hat. Drei von vier Bundesbürgern halten Umfragen zufolge Wulffs Demission für nicht notwendig; und anders als in der Causa Guttenberg gibt es diesmal auch keine entsprechenden Forderungen aus dem schwarz-gelben Lager. Wulffs Sturz kann Gabriel nicht mehr erzwingen; also wirft er sich als dessen Retter in eine große staatspolitische Pose.

Münchner Merkur

Zum Krisenjahr 2011

Dass die Politik unser Leben bestimmt, gerät aus dem Bewusstsein, wenn politisches Handeln konsumiert wird wie eine Sparte des Showgeschäfts. Politiker sollten gegen diesen Zustand angehen, statt ihn zu befördern. Wenn die Zeiten härter werden sollten und Desinteresse in aggressive Ablehnung oder zunehmende Anfälligkeit für radikale Populisten umschlägt, dann wird es zu spät sein.

Frankfurter Rundschau

Anschläge auf Nigerias Christen

Die Behörden des Landes verhalten sich passiv und sympathisieren teilweise sogar mit den Terroristen. Sie haben nichts unternommen, die Gewalttäter zu verfolgen. Zugleich muss man aber auch sagen, dass die internationale Reaktion auf die Gewalt bislang unzureichend war. In Nigeria sind die Angehörigen einer Glaubensgemeinschaft, die für die Liebe und die Solidarität eintritt, schutzlos dem Terror ausgeliefert.

La Razón (Madrid)